Ein Pfau sieht blau…

Der Büchereule gefällt's - das wunderschöne Cover von Isabel Bogdans "Der Pfau"

Der Büchereule gefällt’s – das wunderschöne Cover von Isabel Bogdans „Der Pfau“

„Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt.

Nun gab es oben in dem kleinen Tal am Fuße der Highlands glücklicherweise kaum Dinge, die blau waren und glänzten. Es gab Wiesen und Weiden und Bäume und überhaupt viel Grün, und es gab die Heide. Und jede Menge Schafe. Das einzig blau Glänzende, was sich gelegentlich hierher verirrte, waren die Autos von Feriengästen.“ (S. 7)

So beginnt die schier unglaubliche Geschichte rund um einen verrückten Pfau in den schottischen Highlands. An sich wäre so ein wildgewordener Pfau sicherlich kein größeres Problem, aber wenn man so wie Lord und Lady McIntosh ein charmant-heruntergekommenes hochherrschaftliches Anwesen nebst kleinen Cottages sein eigen nennt, die man zudem noch an Feriengäste vermieten will, dann schon. Und wenn sich dann ausgerechnet an diesem Wochenende im November an dem ein Pfau Amok läuft auch noch eine Gruppe Londoner Investmentbanker zum Zwecke der Teambildung in abgeschiedener und ruhiger Atmosphäre angemeldet hat, dann sicherlich erst recht.

Ein wahrhaft herrlicher Klamauk, humorvoller Tumult und absoluter Lesespaß, den zu verschlingen ich gerade mal einen Tag gebraucht habe. Ein Buch, voller Situationskomik, skurrilem Personal und enorm unterhaltsam. Und, Buchfreunde aufgepasst, dieses Buch sieht auch noch unglaublich gut aus. Wenn ein Cover schön, zum Titel passend und absolut rundum gelungen ist, finde ich zumindest, muss das schon betont werden.

Isabel Bogdan, vielen bereits bekannt als preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur (unter anderem von Jane Gardam, Nick Hornby, Megan Abbott, Jonathan Safran Foer, um nur einige zu nennen) und Bloggerin legt mit „Der Pfau“ ihren ersten Roman vor. Dass sie Humor hat, hat die Wahl-Hamburgerin bereits mit ihrem Buch „Sachen machen – Was ich immer schon tun wollte?“ bewiesen. Und getreu ihrem Motto hat sie auch jetzt wieder mutig und neugierig eine neue Sache gemacht bzw. gewagt. Herausgekommen ist ein Roman, der meiner Ansicht nach den Vergleich  mit Literaturgrößen wie Alan Bennett nicht zu scheuen braucht. Humorvoll und „very British“!

Isabel Bogdan scheint mir eine lebenslustige Person zu sein und diese unbändige Lust spiegelt sich auch in diesem Roman wieder. Das Hörbuch wurde, wie könnte es besser passen, übrigens von Christoph Maria Herbst eingesprochen.

Ob nun Pfau, Fasan oder Gans – letztendlich ist alles nur Geflügel. Absolut filmreifes Geflügelgemetzel vor herrlicher Landschaft!

Und zur richtigen Einstimmung hier noch der passende Song zum Buch (die inoffizielle schottische Nationalhymne):

Daten zum Buch:

Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3-462-04800-1
Erschienen am: 18.02.2016
256 Seiten, gebunden

unverbindlicher Preis: Deutschland 18,99 €

2 Gedanken zu „Ein Pfau sieht blau…

  1. Hallo liebe Heike,

    ich habe dieses Buch auch erst gelesen und vor ein paar Tagen rezensiert und ich hoffe, es ist für dich okay, dass ich deine Rezension in meiner unter der Überschrift “Weitere Rezensionen zu vorgestelltem Buch” verlinkt habe? Falls nicht, melde dich einfach kurz bei mir und ich lösche dich auf der Stelle raus, ja? 😉 Hier der Link:
    http://janine2610.blogspot.co.at/2016/03/rezension-der-pfau-isabel-bogdan.html

    Alles Liebe ♥,
    Janine

    • Hallo Janine,
      für mich ist das vollkommen okay. Ich freue mich, dass Dir meine Rezension so gut gefallen hat, dass Du sie auf Deinem Blog verlinkt hast.
      Liebe Grüße, Heike

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