Die Geschichte dreier mutiger, kämpferischer Frauen, das ist „Der Zopf“.
Da ist Smita. Sie lebt in Badlapur, Uttar Pradesh, Indien. Smita ist eine Unberührbare und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass es ihre Tochter einmal besser haben soll. Dafür würde sie sogar ihre Haare opfern.
Viele Kilometer entfernt lebt Giulia, genauer gesagt in Palermo, Sizilien. Sie wünscht sich nichts mehr als die Perückenfabrik ihres Vaters vor dem Bankrott zu retten. Doch wie, wenn die italienischen Frauen ihre Haare nicht mehr verkaufen.
Und schließlich ist da noch Sarah. Sie lebt auf der anderen Seite der Weltkugel in Montreal, Kanada. Als die erfolgreiche Anwältin und alleinerziehende Mutter an Krebs erkrankt wirft sie das verständlicherweise komplett aus der Bahn. Doch manchmal sind es gerade die kleinen Dinge, die uns Frauen wieder Mut schöpfen lassen. Eine Perücke zum Beispiel.
Drei Geschichten, drei Frauen….
… und doch ist dieses Buch so viel mehr als nur die Summe dreier Leben auf drei Kontinenten. Es ist eine Hommage an das Leben. Ein Buch, das die Autorin ihrer krebskranken Freundin Olivia gewidmet hat und all den mutigen Frauen da draußen. Und ja, dieses Buch macht Mut, fordert uns regelrecht auf mutig und kämpferisch zu sein und zu bleiben, nicht aufzugeben, auch wenn es im Leben mal wieder ganz „dicke“ kommt.
Ja, Laetitia Colombani hat die Geschichte eines Zopfes geschrieben. Eine Geschichte von Verflechtungen und dennoch werden sich die drei Frauen nie begegnen, der Abstand ihrer Leben ist zu groß und trotzdem sind ihre Schicksale über Smitas Haare eng miteinander verbunden. Und, ja, ich glaube nach der Lektüre fest daran, die drei Frauen würden sich gut verstehen.
Drei Stränge eines Zopfes, der Kontinente überwindet, Schicksale miteinander verknüpft und Seelen verbindet. Ein absolut starkes Debüt getragen von einem wundervoller Grundgedanken.
„Der Zopf“ von Laetitia Colombani, erschienen im S.Fischer Verlag.