Von »Trüffelschweinen« und von »Büchermachern«

Die Frankfurter Buchmesse steht vor der Tür. Zeit einmal einen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs zu werfen, auch literarisch. Und wie könnte man dies besser als an der Seite eines Mannes, der weiß von was er spricht und schreibt.

316Jonathan Galassi, selbst Verleger beim renommierten New Yorker Verlag Farrar, Straus and Giroux und als Lektor Entdecker von so namhaften Autoren und literarischen Schwergewichten wie Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides, hat mit „Die Muse“ seinen ersten Roman vorgelegt.

Ein Mann, der weiß über was er schreibt, wenn er einen Roman über den Literaturbetrieb, Verlage, Lektoren, Autoren, Kritiker, den Buchhandel und die Liebe zu den Büchern schreibt. Ein Mann, der den ganzen Zirkus rund um die schönste Sache der Welt, das Lesen, kennt. Von innen und von außen. Als leidenschaftlicher Leser, Autor, Lektor und Verlegeger. Weiterlesen

Ein wundervolles, kluges Essay und zugleich eine literarische Liebeserklärung an den lokalen Buchhandel!

©Atlantik-Verlag

©Atlantik-Verlag

 

Zugegeben, ganz so schlecht wie in den USA ergeht es unserem Buchhandel in Deutschland noch nicht. Dies mag an der fehlenden Buchpreisbindung in den Staaten liegen, die es Amazon und Co. erlauben, mit Dumpingpreisen den stationären Buchhandel unter Druck zu setzten. Aber auch hierzulande sind die Umsatzzahlen eher rückläufig. Vor allen Dingen die kleinen, unabhängigen Buchläden tun sich schwer.

So erging es auch den unabhängigen Buchläden in Nashville, der Heimatstadt der bekannten US-amerikanischen Schriftstellerin Ann Patchett und genau hier beginnt ihre Geschichte.

©Atlantik-Verlag „Aus Liebe zum Buch“ Ann Patchett

©Atlantik-Verlag „Aus Liebe zum Buch“ Ann Patchett

Weiterlesen

„Schicken Sie mir Dichter, die Liebe machen können, ohne zu sabbern…“(S. 19)

Cover „84, Charing Cross Road“ – Quelle ©Hoffmann und Campe

Wir schreiben das Jahr 1949 als Helene Hanff auf der Suche nach seltenen antiquarischen Büchern auf eine Anzeige der kleine Buchhandlung Marks & Co, 84, Charing Cross Road in London aufmerksam wird. Was als einfache Geschäftsbeziehung beginnt soll sich über die nächsten Jahre zu einer wundervollen Brieffreundschaft zwischen Helene Hanff und den Mitarbeitern der kleinen Londoner Buchhandlung entwickeln, allen voran zu dem Buchhändler Frank Doel. Eine Brieffreundschaft über Kontinente hinweg, die sich über nicht weniger als 20 Jahre hin erstrecken sollte. Wir dürfen in kurzen und prägnanten Momentaufnahmen, aus dem Leben von sich absolut fremden Menschen, miterleben, wie diese über die Jahre und die Liebe zur Literatur hinweg nach und nach zu guten Freunden werden, ohne dass sie sich je persönlich getroffen hätten.

Dabei lebt dieser außergewöhnliche Briefwechsel nicht allein von dem unglaublichen Humor und Witz der Helene Hanff, sondern und vor allen anderen Dingen von der Kraft und der Magie des Lebens selbst, denn dieser Briefwechsel ist kein Roman, er fand genauso tatsächlich statt. Die besten Geschichten schreibt wie so oft das Leben selbst. Oder wie Helene es ausdrücken würde:

„Ich kann mich nicht für Dinge interessieren, die Leuten, die nie gelebt haben, nicht zugestoßen sind.“ (S. 73)

ISBN: 978-3-455-60005-6
Einband: Gebunden
Seiten: 160
Erscheinungsdatum: 11.03.2014
Übersetzung: Rainer Moritz
unverbindlicher Preis: EUR 14,99 (D), 15,50 (A), 20,50 (CH)